Dortmund, Deutschland – 14.09.2023
Das Deutsch-Palästinensische Ärzteforum e.V. “ PalMed Deutschland” hielt am Samstag, den 14. September.2024, seine 17. Jahrestagung unter dem Titel „Damage control surgery and catastrophic medicine” in den Räumlichkeiten der kassenärztlichen Vereinigung in Dortmund ab.
Eröffnungsveranstaltung
Der Vorsitzende des wissenschaftlichen Ausschusses, Prof. Dr. med. Assad Haneya, eröffnete die Konferenz und begrüßte die Teilnehmer, die aus allen Bundesländern Deutschlands angereist waren. Dabei stellte er das Programm und die Aktivitäten der Konferenz vor. Anschließend sprach die Vorsitzende des Forums, Frau Ghada Abu Easha, und betonte, dass diese Konferenz angesichts der massiven Zerstörung des Gesundheitssystems im Gazastreifen durch die anhaltende israelische Aggression, die seit 11 Monaten andauert, von großer Bedeutung sei. Die systematische Zerstörung habe zahlreiche medizinische Einrichtungen außer Betrieb gesetzt und zahlreiches Gesundheitspersonal getötet, verletzt oder verhaftet. Ziel der Konferenz sei es, auf die katastrophale Lage des Gesundheitssystems im Gazastreifen aufmerksam zu machen und Wege zur humanitären Hilfe in Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen zu erörtern.
Wissenschaftlicher Vortrag
Das Programm der Konferenz begann mit einem Fachvortrag über „Damage control surgery and catastrophic medicine“ von Dr. Hassan Shelbayeh, Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie, Handchirurgie und plastische Chirurgie. Er fasste die im Juni in Westerstede organisierte Fortbildung zur „Damage control surgery and catastrophic medicine“ zusammen und schilderte die Herausforderungen und Zukunftsaussichten, solche Schulungen regelmäßig und weiterführend anzubieten.
Erste Sitzung
In der ersten Sitzung sprachen Dr. med. Nafe Ashour, Vorsitzender der Palästinensischen Ärzte- und Apothekervereinigung Deutschland e.V., und Frau Ghada Abu Easha über die Rolle von Nichtregierungsorganisationen bei der Unterstützung des schwer getroffenen Gesundheitssystems im Gazastreifen und die bestehenden Herausforderungen bei der Bereitstellung dieser Unterstützung. Sie erörterten auch Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Koordination zwischen diesen Organisationen, um Hindernisse zu überwinden und die notwendige Hilfe zu gewährleisten. Die Sitzung wurde von Dr. Monzer Rajab, dem ehemaligen Vorsitzenden des Deutsch-Palästinensischen Ärzteforum in Europa, moderiert.
Zweite Sitzung
Die zweite Sitzung wurde von Dr.med. Muneer Deeb, dem ehemaligen Vorsitzenden des Deutsch-Palästinensischen Ärzteforum in Deutschland, moderiert. Es sprachen Dr. Ahmad Abu Nada, Leiter der Gefäßchirurgie im Schifa-Krankenhaus und Leiter des PalMed-Büros in Gaza, Dr. Samir Kazkaz, Facharzt für Neurochirurgie in Lünen, Dr. Riad Masharqa, plastischer Chirurg und Vorsitzender des Deutsch-Palästinensischen Ärzteforum in Europa aus Großbritannien, sowie Dr. Hossam Hafez, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie aus Osnabrück.
Die Redner diskutierten die katastrophale Situation des Gesundheitssystems im Gazastreifen, das durch systematische Zerstörung in Mitleidenschaft gezogen wurde, und lobten gleichzeitig die standhafte Arbeit des medizinischen Personals unter extrem schwierigen Bedingungen. Sie berichteten auch von ihren Erfahrungen aus jüngsten medizinischen Einsätzen im Gazastreifen und schilderten die unvorstellbaren Herausforderungen, mit denen Patienten und Verletzte konfrontiert sind. Sie präsentierten zudem Statistiken über die Ausbreitung von Krankheiten und Epidemien, die durch die ständige Flucht und das Fehlen grundlegender Gesundheitsversorgung verursacht werden.
Mitgliederversammlung und Neuwahlen
Der Vorstand des Forums stellte seine Tätigkeits- und Finanzberichte vor und wurde anschliessend einstimmig entlastet. Zum Abschluss des Kongresses wurden ein neuer Vorstand und ein neuer Aufsichtsrat gewählt.