08.12.2021 PALMED Deutschland diskutiert mit mehreren Experten und Akteuren über die psychiatrische und psychologische Versorgung in Gaza/Palästina.

Berlin, 08.12.2021

In einem Treffen am 8.12.2021 diskutierten mehrere Akteure und Experten die schlechte Versorgungslage im belagerten Gazastreifen aus psychologischer und psychiatrischer Sicht.  Der Gazastreifen wurde vor allem von mehreren israelischen Angriffskriegen Heimgesucht, und ist seit mehr als 15 Jahren im Belagerungszustand. Das Gesundheitssystem ist marode. Die extrem wichtige psychologische Versorgung der vielen traumatisierten Kinder, aber auch Erwachsenen, ist umso wichtiger denn je.  Ziel dieses Treffens war vor allem, Möglichkeiten zur Entwicklung und Unterstützung in diesem Bereich  zu diskutieren.  Teilnehmer dieses Treffens waren Frau Dr.  Ghada Abu Eisha Vorstandsvorsitzende von Palmed- Deutschland sowie Dr.  Fadel Naeem, Vorstand der medizinischen Fakultät der islamischen Universität in Gaza, Dr. Djameel Suleiman, leiter der Aufteilung für mentale Gesundheit im GesundheitsMinisterium/Gaza, Dr. Mohamad Abunada, stellvertretender Leiter von PalMed-Büro in Gaza, sowie Herr Hesham Mudallal, zuständig für Ausbildung und Lehre  in der Generaldirektion für mentale Gesundheit in Gaza. Außerdem aus Deutschland beteiligt war Frau Ghadir Abu Thorya, M.Sc. Psychologin und Spezialistin für mentale Gesundheit. In dieser Diskussionsrunde wurden mehrere Punkte erörtert, vor allem die Etablierung einer anerkannten Facharzt-Weiterbildung für Psychiatrie, um die Versorgungslage in diesem Bereich nachhaltig zu verbessern. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist, dass in den nächsten Jahren ein medizinisches Zentrum für mentale Gesundheit in Gaza gegründet werden sollte.   Diskutiert wurde außerdem über verschiedene Therapie-Programme, wie zum Beispiel die Verhaltens- und Familientherapie, außerdem psychiatrisch und psychologische Untersuchungen/Beratung, sowie medikamentöse aber auch nicht-medikamentöse antipsychiatrische Therapien, die aktuell von einigen Gesundheitszentren etabliert werden.  Alle Beteiligten waren sich einig, die Zusammenarbeit in diesem Bereich intensivieren zu wollen, vor allem die  Organisation von Fortbildungsprogrammen, sowie die Entsendung von Experten, um vor Ort Unterstützung anbieten zu können.